„Herz an Herz…“ 
(Herz an Herz/Blümchen)

 

Ich weiß nicht, aber heute ist anscheinend der Tag der Liebe. Wo ich auch hinschaue, überall begegnen mir Herzen. 💕 Angefangen hat es schon damit, dass unser heutiges Transportmittel für Assuan, ein Motorboot namens Princess, auch die Bemalung „Loveboat“ getragen hat. Die Princess hat uns vom Anlegesteg in Assuan über den Nil gesetzt; auf der Überfahrt gab‘s Minztee und „Nüssle“ (wie Gabi, eine unserer Reisegefährten) sagen würde, aus einer abgeliebten, herzförmigen ♥️ Plastikbox. Für die Raucher stand ein herzförmiger ♥️ Aschenbecher bereit. 

 

Am Westufer besuchten wir dann einige uralte Gräber. Wirklich uralt. Es ist schon eine Nummer, in einer ca. 4500 Jahre alten Grabkammer zu stehen. 😀 Ein Grab davon gehörte einem gewissen Serenput II. Erst daheim hab ich auf einem Foto das Herzerlgraphitti ♥️ neben seiner Namenscartouche entdeckt. Ein großes eingemeisseltes ♥️ hatte ich zuvor schon absichtlich fotografiert. 😄

 

Weiter ging es auf die Insel Elephantine. Hierher wollten wir immer schon mal. Tempel, Ruinen und ein kleines aber feines Museum. Das obligatorische Fotoshooting für Luxor-Reisen haben wir natürlich auch schon beinahe profimäßig hinter uns gebracht. 😉 

Es war drückend heiß und wahrscheinlich haben wir gestunken wie eine Horde Iltisse. Eventuell haben uns die Wächter auf der Insel deswegen mit frischen, duftenden Basilikumzweigen beschenkt. 🙃 Aber nein, das ist gemein; die meisten Menschen begegnen uns einfach wirklich nur freundlich und herzlich❣️ 

 

Zum Abschluss sind wir mit unserm Loveboat noch durch‘s Naturschutzgebiet von Assuan getuckert. Obwohl wir schonmal hier waren, war es einfach nur traumhaft schön. 

Während die Landschaft an mir vorbeizieht, fallen mir zwei Dinge auf: 

1. Die Ägypter im unteren Oberägypten scheinen eine ausgesprochene Vorliebe für Bob Marley zu haben. Eine Fahne von ebenselben ziert unser Boot. Und nicht nur unseres. 

2. Der Geschmack der Bootseigentümer bezüglich Innendesign ist legendär. 😉 Über mir baumelt ein indianischer Traumfänger, vor mir hängt ein gestrickter Kaktus mit Augen vom Plafond. Dazwischen ist eine Art von Flitterketten drapiert, die entweder noch von der westlichen Weihnachtsdeko, oder vom Fest des Fastenbrechens übrig geblieben sind. Nichts genaues weiß man nicht. Die Innenwände des Schiffes sind mit einheimischen Motiven bemalt. Alles in Allem eine psychedelische Kakophonie, die insgesamt ein vollkommen harmonisches Bild wilder Lebensfreude ergibt. (Soweit das Wort zum Sonntag.)

 

Zurück an Bord unserer Dahabeya musste ich lachen. Auf meinem Nachtkastl liegt ein Herz aus Sandstein ♥️, das wir im Steinbruch von Silsila gefunden haben. Ein Zeichen? Love is in the Air…