Einmal Heinz:
Heute wurde die AidaBella erkundet. Mit "nur" knapp über 1000 Zimmer ist es ein relativ kuscheliges Schiff. Es hat sich herausgestellt, dass die Überwindung der diversen Decks am besten über die Treppen funktioniert, weil die Aufzüge länger brauchen bis sie erscheinen. Außerdem muss man sich ja auch sein Futter verdienen. Das Programm, welches den Kreuzfahrer, also das wären in diesem Fall Petra und mir, geboten wird, ist sehr umfangreich und vielleicht auch etwas speziell. Ich sollte wirklich mal prüfen wie hoch die Teilnahme bei "Dart mit Ina" um 10:30 ist und ob sie mehr Teilnehmer hat als "Wikinger Schach mit Holger". Wobei Ina ist sehr vielseitig, man kann mit ihr auch häkeln, also nicht sie, oder vielleicht doch, sondern mit ihr. Einen Lektor haben wir auch! Also nicht Hannibal, sonder Axel Brüggemann. Ein sehr sympathischer Mann, der auch meine Art von Humor besitzt. Der Gedanke eines Amerikanischen Godzilla, also etwas mit kurzen Stummelhänden und riesen Körper, der einen Wasserfall runterplumpst, diesen abgrundtief bösen erniedrigenden Gedanken (den er mir in den Kopf gesetzt hat) finde ich einfach genial und würdig und recht! Und seine Berichte über die Dominikanische Republik und Jamaika waren sehr Informativ und spannend! Ich freu mich schon auf seinen Vortrag über die Mayas und Azteken. (Nicht zu vergessen Tolteken, Olmeken... ) Am Abend gab's dann noch Sushi und Konsorten. Das erste Mal aß ich rohe Shrimps und sie waren saugut! Ach ja noch eine Premiere, ich sah heute das erste Mal in meinem Leben fliegende Fische! Also von hier oben sahen sie klein aus, aber was ist schon klein was man aus dem 8. Stock noch so gut sehen kann. Und sie fliegen auch unglaublich weit. Locker 30-60m!!!!! Was auch recht nett ist, der Mond geht fast senkrecht in die Höhe und der Schatten des abnehmenden Mondes geht von unten nach oben! Wir bewegen uns auch ca. am 18. Breitengrad.
Einmal Petra:
Status: auf dem Weg zur Ägyptisierung
Heute verbringen wir den ganzen Tag auf See. Viel wird es daher nicht zu berichten geben. Aber schauen wir mal. 🙃
Momentan sitze ich auf unserem Balkon und beobachte zum ersten Mal in meinem Leben fliegende Fische. Die kleinen Biester haben‘s wirklich drauf und „fliegen“ ganz schön weit übers Wasser, bevor sie wieder untertauchen. Sehr cool! Die Wellen sind heute zumindest merkbar und das Schiff rollt ein bisschen, aber das macht uns beiden nichts aus. Also weder cool noch uncool. Was allerdings sehr uncool ist: Über die Borddurchsage des Kapitäns am Vormittag haben wir erfahren, dass es in der Nacht auf Haiti ein Erdbeben in einer Stärke von über 7 gegeben hat. Inklusive Zunamiwarnung. Laut Kapitän war die Zunamiwelle allerdings nur 30 cm hoch. Also keine Gefahr für uns. Trotzdem ist es deprimierend, auf diesem schwimmenden Luxus-Fresstempel zu sitzen und als schwerstes Problem zu haben, dass einen die Mitreisenden am Frühstücksbuffet gerne mal den Ellbogen ins Kreuz rammen, um früher an den Trog zu kommen, während „in der Nähe“ Leute zum x-ten Mal ihre Existenz verlieren…
Aber jetzt zum lustigen Teil: Nicht jeder hat die das zweifelhafte Vergnügen, mich im Sportgewand zu kennen. Gott sei Dank sind daheim alle Fitnesscenter ausreichend weit weg um eine Ausrede zu haben, nicht hingehen zu müssen. Hier ist mein Schicksal allerdings nur zwei Decks entfernt und so habe ich mich in mein leberwurstfarbiges Trainingshoserl gezwängt und bin hinter Heinz her ins Sportstudio getrabt. Überraschenderweise, für mich selbst, bin ich nicht nach fünf Minuten tot vom ersten Cardiogerät gerutscht; allerdings ist die Gelegenheit des Sich-Totschämens in beträchtliche Nähe gerückt. Anscheinend gehen nur Leute ins Studio, die bereits fit und knackig sind. Und mittendrin ich. 🥵 Neben mir eine Frau mit einem Ar…, dessen Form mir äusserst verdächtig erscheint. Entweder lebt diese Frau nur, um ihren Hintern zu trainieren, oder es gibt tatsächlich Trainingshosen die den Effekt „voluminöser Pfirsich frisst Hose“ erzeugen können. 🤔
Danach haben wir uns - wieder wohlverhüllt - zu einem Vortrag über unser nächstes Reiseziel - Jamaika - begeben. Zuhören kann ich gut und unauffällig, also alles gut. 😊 Und hier hat auch mein Weg zur Re-Ägyptisierung begonnen: Nämlich, als der Vortragende gesagt hat, man soll sich entspannen, genießen und sich - um Himmelswillen - verkneifen, die Einheimischen blöd anzumachen, wenn es mal nicht schnell genug geht. Also ägyptisiere ich mich jetzt auf Karibikniveau hinunter und lasse die Spiele beginnen. 😊