Einmal Heinz:
Heute ist es endlich soweit, der erste Ausflug steht an. 😁 4:15 Tagwache und um 5 gibt's Frühstück. Um 06:15 Treffpunkt bei der Fähre. Abfahrt Fähre dann geplant um 06:30. Überpünktlich um 07:10 legt dann die Fähre ab. Nach 45 min erreichen wir das Festland. Dann beginnt der Spaß 😁: Es gibt ca 20 Busse für die verschiedenen Gruppen und es GIBT auch eine "Karen". Karen nennt man jene unnachgibigen Personen, die sich über alles stellen und für die sie selbst immer das Gesetz sind. Sie fragt den Guide, wo denn jetzt ihr Bus sei, weil ihre Gruppe sei zu viert. Sie sieht einen weiteren gelben Bus, denn in diese sollen wir uns setzen, nimmt ihren Mann an die Hand und rennt los. Wir warten bis wir im Bus vor uns Platz nehmen können und bekommen wunderbare Plätze ganz hinten. Und wer kommt als letzter rein? Karen und ihre drei Sklaven betreten den Bus und fordern ihre 4 Plätze ein. Natürlich muss noch für Karen etwas umgesetzt werden, damit ihre Kleingruppe zusammen sitzen kann. Die Fahrt nach Chichen Itza dauert ca 2 1/2 h. Eine davon verschlafen ich ganz gemütlich 😁. Unser Guide erklärt uns wie es nach der Ankunft ablaufen wird. Ankommen, aussteigen auf dem Platz sammeln, dann WC Besuch, dann Führung, dann WC Besuch, dann Bus. Spätester Treffpunkt 14:15 beim Bus. Dann geht er einzeln alle Reihen durch und fragt ob alles klar ist. Und fast jeder fragt wie nun der Ablauf ist. Also: aussteigen auf dem Platz sammeln, dann WC Besuch, dann Führung, dann WC Besuch, dann Bus. Gebetsmühlenartig erklärt er jeden nochmals: aussteigen auf dem Platz sammeln, dann WC Besuch, dann Führung, dann WC Besuch, dann Bus. Meine Augen beginnen zu glitzern als er zu uns kommt. Leider komme ich nicht zum Fragen, da mir Petra den Ellenbogen in die Seite stößt. Da höre ich schon: Aussteigen auf dem Platz sammeln, dann WC Besuch, dann Führung, dann WC Besuch, dann Bus. Ja, bei uns saß noch eine dritte Person 😁. Kaum angekommen begeben wir uns zum Sammelpunkt, bilden die Karibischezweierreihe und der Guide zählt uns ab. Ich wusste gar nicht, daß Mexikaner so weiß im Gesicht sein können. Er stammelt nur: "Die halbe Gruppe ist weg". Und das bereits nach einer Minute. Die Szene erinnerte mich an "Asterix als Legionär" Einfach nur Grandios! Hübsch war auch die gebildete Zweierreihe, die eher einer Gaußschen Kurve glich. Aber egal. Wir hatten zwei Guides für die Führung und eine Führung war nur in Englisch. Wir haben uns dieser Gruppe angeschlossen. Als Belohnung waren wir nur eine dezente 7er Gruppe, während die anderen 41 plus Karen hatte. Diese Anlage ist so faszinierend, ebenso unser Guide, der noch echt Maya ist und dessen Familie bereits von Anfang an bei den Ausgrabungen dabei war. Wir lernten den Kalender der Mayas kennen, das unglaubliche Wissen und die Mathematik, sowie die spirituelle Welt. Es war sehr interessant. Dass Mayas blutdürstig waren und so viele Menschen opferten, dafür gibts keine "Beweise". Auch in den Zenoten (mit Wasser gefüllte Hohleneinbrüche) gab es nur 28 Menschenkopf-Funde. Viel zu wenig, um von rituellen Menschenopfern zu sprechen. Leider wurden fast alle Bücher der Mayas von Spanischen Geistlichen vernichtet. Warum die Mayas aus Yucatan verschwanden? Es regnete 15 Jahre nicht nennenswert in Yucatan und die wasserhältigen Zenoten waren trocken. Und ohne Wasser kein Leben. Also sind die Mayas weggezogen und ihre Spur verlief sich. Am Ende der Tour ging es zum Bus und dann zum Essen. In einem kleinen Touristenshop gab's Buffetessen. Die vermeintliche Guacamole stellte sich beim Essen als Chilisauce heraus und zefertzte Petras Geschmacksnerven. Da sie vor mir aufgeschrien hat, konnte ich den Geschmack noch mit Kartoffelpüre mildern. Dann auf einmal ein Schrei. HALLOOOO, HALLOOOOOO ICH HABE EINE FRAGE!!! schrie Karen von ihrem Platz. WAS KOSTET DAS BIER!? Da wars um mich geschehen, ich konnte mich vor Lachen nicht mehr halten. Die letzte Draufgabe dann draußen beim Verkaufsstand: Da gab's doch wirklich diese Stössel, die in Wirklichkeit keine sind, und zwar in zwei Formen. Den normalen Gesichtsmassagestab 😜 (alles aus Stein) und das Gleiche mit Platte damit dieser Stab nicht in den Eingeweide verschwinden kann. Ich nehme den normalen "Stössel" in die Hand, lege meinen diabolischten Grinser auf und sag zu Petra: "Schau ein Stössel ohne Mörserschale! ". Da sagt eine Stimme aus 1,5 m Höhe auf einmal neben mit (die ältere Verkäuferin apperierte neben mir): "This is for massage! " mit einem Grinser, welcher meinen noch in den Schatten stellt und ich glaube sie zwinkerte mir dabei sogar noch zu. Äh yes, stotterte ich zurück und legte schnell den steinernen Vibrator zurück. Der Rest war nicht mehr sonderlich spannend. Wir kamen nur um 1h zu spät zu beim Schiff an, welches glücklicherweise auf uns wartete. Aber es war doch ein sehr interessanter und lustiger Landausflug.
Einmal Petra:
Status: Kopf komplett leer
Heute waren wir auf Kurzbesuch in Mexiko. So kurz wird auch mein heutiger Bericht, denn mir fällt absolut nichts ein, was ich schreiben könnte. 🤔🙃🤷♀️
Kleines Update am Tag danach:
In den letzten Jahren haben wir ja eine ganz andere Art Urlaub gemacht, als heuer. Nix mit „ein Reiseleiter und Fam. Strobel“. (Aziz, fühle dich gegrüßt! 🇪🇬😘👋) Jetzt heißt es: Ein Reiseleiter, Fam. Strobel und mindesten eine Busladung anderer Leute. Aber das war uns natürlich schon vorher bewusst. Der Vorteil dieser Art Urlaub ist es, dass man viele Länder bzw. Sehenswürdigkeiten sehen kann, die man sonst vermutlich nicht zu sehen bekommen würde. Der Nachteil ist, dass man eigentlich weder das Land, in dem man gerade ist, kennenlernt, noch die Menschen, die dort wohnen.
Glücklich ist, wer einen guten lokalen Reiseführer erwischt. Unserer diesmal hieß Javi und war ein Mexikaner mit Maya-Wurzeln; sehr treuherzig, unheimlich viel und schnell sprechend, das dafür auf deutsch. 😉 Er hat uns nicht nur sehr viel theoretisches Wissen über sein Land und seine Mitmenschen vermittelt, sondern, wenn man ihm zugehört hat, auch viel zwischen den Zeilen erzählt, wie die Menschen hier wirklich leben und warum das so ist. Ausserdem liegt sein Herzblut in seinen Wurzeln, der Maya-Kultur. Was mich immer wieder erschreckt: 1521 sind die Europäer/Spanier in Mexiko eingefallen und haben vor lauter Goldgier und Christianisierungswut mordend und plündernd unter den Einheimischen aufgeräumt. Das ist Fakt. Trotzdem „traut“ sich das keiner (der mit Touristen Arbeitenden) hier so zu benennen wie es nun mal ist. Aus Angst, die Touristen zu beleidigen? Traurig. Auf allen Ebenen, die ich mir vorstellen kann.
In Chichen Itza selbst hatten wir einen Maya-Führer mit Namen Balam. Ein sehr netter und gescheiter Mann, ebenfalls mit Herzblut bei der Sache. Nach der Führung hat er uns noch ein paar sehr interessante Sachen über seine Familie erzählt. (Grüße an Rosa gehen an dieser Stelle raus! (🐉😘🦅)
Fazit des Tages: Ich habe Pyramiden gesehen! 😍 Ich habe nette Leute kennen gelernt! 😊 UND: Ich war relaxter als Heinz. 😱🤭